Kecskemet

Die Stadt Kecskemet liegt fast genau in der Mitte Ungarns und rund 90 Kilometer von der Hauptstadt Budapest entfernt. Sie ist eines der landwirtschaftlichen Zentren der Region zwischen Donau und Theiss und bekannt durch einen der größten Luftwaffenstützpunkte des Landes, auf dem jedes Jahr eine große, internationale Flugshow stattfindet.

Kecsemet wurde als Stadt im Jahr 1368 erstmalig erwähnt, ist aber wahrscheinlich schon um 3000 v.Chr. besiedelt worden, wie Funde von Urnenfeldern aus der Bronzezeit und avarischen Gräbern aus dem Frühmittelalter belegen.

In der Stadt und der Umgebung wird der Schnaps Barapalinka gebrannt, der in ganz Ungarn beliebt ist. Er wird aus Aprikosen hergestellt. Die historischen Bauten Kecskemets gelten als hervorragende Beispiele des ungarischen Jugendstils und Barocks.

Der Hauptplatz , eigentlich ein Ensemble aus sieben unterschiedlich großen Plätzen, die durch Gassen und Straßen miteinander verbunden sind, wird vom Rathaus dominiert. Es gilt als als eines der schönsten Rathäuser im Jugendstil und ist mit seinen Wandmalereien, dem glasierten Ziegeldach und dem Prunksaal einzigartig in Ungarn. Die Bauzeit dauerte fünf Jahre. Das Haus wird seit 1897 genutzt. Besucher sind von dem Glockenspiel begeistert, das jeweils zur vollen Stunde mit 37 Glocken klassische Melodien spielt.

Gegenüber dem Rathaus steht die 600 Jahre alte Franziskanerkirche mit ihrem Barocksaal. Weitere interessante Sakralbauten sind die spätbarocke Großkirche, die Synagoge im maurischen Stil, die heute als Museum dient und die Piaristenkirche mit zugehörigem Ordenshaus.

Zu den interessantesten Bauten zählen das Theater Katona Joszef und das Palais Cirfapalota, in dem Kunstausstellungen präsentiert werden.

Schon lange bevor es den Kommunismus in Ungarn gab, verteilten die Bewohner von Kecskemet den Grund und Boden ihrer Region gerecht unter sich auf. Es war im Jahr 1834 als die Einwohner ihrem Freiheitsdrang Geltung verschafften und sich von ihren Lehnspflichten befreiten, die Großgrundbesitzer einfach vertrieben. Damals entstanden rund um Kecskemet einige tausend Parzellen, auf denen die neuen Eigentümer in erster Linie Obstbäume pflanzten. Heute stehen in der Region Millionen Obstbäume – das Rückgrad der Landwirtschaft von Kecskemet.

Aber auch die Industrie spielt in Kecskemet eine gewichtige Rolle. Die Daimler AG errichtet derzeit das Mercedes-Benz Werk Kecskemét. Ab 2112 sollen hier Fahrzeuge gefertigt werden, die der heutigen A- und B- Klasse nachfolgen werden.

Eine Schmalspurbahn führt von Kecskemet in verschiedene Regionen des Nationalparks Kiskunsag, der bei Wanderern und Naturliebhabern sehr beliebt ist. Trotz ihrer etwa 107.000 Einwohner ist Kecskemet eine geruhsame, gemütliche Stadt mit guten Restaurants und sehr freundlichen Gastgebern, die Unterkünfte in allen Preisklassen anbieten.