Auf den Spuren der Paprika aus Ungarn reisen nicht nur die Gourmets und Köche dieser Welt. Das „rote Gold“ Ungarns gehört zur ungarischen Küche, wie kaum ein anderes Gemüse. Woher die Paprika aus Ungarn genau stammt, weiß man nicht so ganze genau. Man nimmt an, dass sie aus Spanien kommend auf dem Weg nach Kleinasien oder von Kleinasien als „türkischer Pfeffer“ auf dem Weg nach Spanien in Ungarn ihre Heimat gesucht und gefunden hat.
Eine Geschichte aus Ungarn besagt, dass Napoleon einst sämtliche Pfeffervorräte vernichten ließ, nur weil die Ungarn mit ihrem Aufstand nicht klein zu bekommen waren. Dass die Ungarn aber die Schärfe der Speisen liebten, wurde die Paprika in Windeseile zum Ersatzgewürz. Die heutige Paprika stammt weitestgehend aus dem Karpatenland und findet nicht nur weltweit, sondern ganz bewusst in Ungarn an vielen Stellen und Bereichen des Lebens eine Anwendung. So wurde bereits vor der napoleonischen Zeit die Paprika in Klostergärten für Zwecke der Medizin verwendet. Sogenannte Hauptstädte der ungarischen Paprika sind Szeged und Kalacsa. Hier findet man bevorzugt die Gewürzpaprika, die gemahlen von extra scharf bis mild und sogar süßlich reichen kann. Um aus der Paprika das Gewürz Paprika zu produzieren, finden verschiedene Mahlprozesse und auch zuvor Trocknungsprozesse statt. Diese wiederum beeinflussen gleichwohl den Geschmack wie die Bodenbeschaffenheit und das Klima der südlichen Tiefebene.
In Kalosca gibt es übrigens gleich zwei Museen, die sich mit der Geschichte, dem Anbau und der Verarbeitung sowie der Gerätschaften und über die Jahre entwickelten Weisheiten über die Paprika beschäftigen. Auch wird man beispielsweise im Paprikahaus uralte Schriften aus der Heilmedizin finden. Das Budapester Paprika-Museum dagegen beherbergt eine Privatsammlung rund um die Geschichte des Gewürzes in Ungarn, die erst mit dem Jahr 1890 beginnt. Wer nach so viel Kenntnissen über die ungarische Paprika einen wahren Hunger verspürt, wird nicht lange nach typischen Gerichten aus Ungarn mit Paprika suchen müssen.
Katja Elflein
Datum: 23.08.2010
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