Fidesz gewinnt Kommunalwahlen in Ungarn

Die Kommunalwahlen in Ungarn am vergangenen Sonntag, 03. Oktober 2010, endeten mit einem klaren Sieg des Fidesz. Nicht weniger als 22 der 23 größten Städte in Ungarn werden künftig von einem Bürgermeister des Fidesz regiert, der die Sozialisten und die rechtsextreme Jobbik-Partei deutlich in die Schranken weisen konnte. Ein Spiegelbild der Kommunalwahlen in Ungarn ist das Ergebnis in der Hauptstadt Budapest, wo die Jungdemokraten (Fidesz) künftig in 22 von 23 Bezirken den Chefsessel im Rathaus bekleiden werden. Gabor Demsky musste das höchste politische Amt in Budapest an den Fidesz-Kandidaten Istvan Tarlos abtreten, der künftig die Geschicke der Hauptstadt Ungarns leiten wird. Dabei kann Tarlos auf eine absolute Mehrheit im Stadtparlament bauen, nachdem sich der Fidesz bei den Kommunalwahlen 17 von 33 Sitzen sichern konnte.

Ein ähnliches Bild ergab sich aber auch in den anderen wichtigen Städten in Ungarn. Lediglich Szeged wird nach wie vor von einem Bürgermeister der Sozialisten regiert. In der viertgrößten Stadt Ungarns konnte Laszlo Botka sein Amt gegen seinen Herausforderer von der Fidesz-Partei mit knapper Not verteidigen, während die Jobbik-Partei in den Großstädten gänzlich leer ausging. Bei den Kommunalwahlen in Ungarn wurden am vergangenen Sonntag insgesamt 3.176 neue Bürgermeister gesucht, wobei alleine der Fidesz 1.092 Siege einfahren konnte. Die Sozialisten stellen künftig 49 Bürgermeister in Ungarn, die Jobbik-Partei muss sich hingegen mit drei Bürgermeistern bescheiden und konnte nur in Tiszavasvari einen nennenswerten Erfolg verbuchen.

Der sich bei den Europawahlen im Juni 2009 und den Parlamentswahlen im April 2010 abzeichnende Rechtsruck in Ungarn scheint durch die Kommunalwahlen vorerst gestoppt. Damals konnte die Jobbik-Partei noch mit deutlichen Zuwächsen auf sich aufmerksam machen, musste das Feld nun aber wieder den etablierten Parteien in Ungarn überlassen, allen voran dem Fidesz und seinem Spitzenkandidaten Viktor Orban.