Buscho-Umzüge in Mohács

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Die Buscho-Umzüge in Süd-Ungarn werden gerne mit dem Fasching bzw. Karneval verglichen. Jedes Jahr feiert die Gemeinde Mohàcs nach altem Glauben die Austreibung des Winters und das Erwachen der Fruchtbarkeit, den Frühling. Das Besondere an den Buscho-Umzügen ist: Es ist das größte Event dieser Art in Ungarn. Sie vereint ethnische Minderheiten dieser Region und findet als traditionelles Fest der sogenannten Schokatzen (ungr. Šokci) statt. Seit November 2009 befinden sich die Buscho-Umzüge auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Seit mehreren Jahren gewinnen diese rund sechs Tage närrisches Treiben in Südungarn immer mehr an Popularität. Mittlerweile reisen jedes Jahr mehrere 10.000 Schaulustige in die ansonsten verschlafene Hafenstadt an der Donau, unweit der kroatischen Grenze.

Was sind die Buscho-Umzüge

Für die meisten Besucher gleichen die Buscho-Umzüge den typischen Elementen des Karnevals. An verschiedenen Tagen der Narrenzeit gibt es unterschiedliche kleinere Veranstaltungen, bis sich dann zum krönenden Höhepunkt alle auf einem Platz versammeln und gemeinsam den Winter vertreiben. In Mohàcs bedient man sich eines alten Glaubens und so ziehen maskierte Männer im Schafsfell durch die Straßen. Es sind die gehörnten Masken und diese außergewöhnliche Verkleidung, die diesen Event einzigartig werden lassen. Dazu kommen kleine Rituale wie die Streiche der Kinder, welche die Männer im Schafsfell auf lärmende Weise begleiten oder das Tragen hölzerner Waffen, die immer wieder Krapfen oder Donuts aufspießen. Auch aus Ungarn bekannte, eigentlich österliche Spektakel, bei denen die Frauen mit Wasser zu bespritzt werden, bereiten einen Heidenspaß. Die Ankunft der Ruderboote mit rund 500 Busojárás und der Einmarsch auf Pferdewagen oder der bunten motorisierten Wagen gelten als Beginn der Festivals. Der Höhepunkt jeder Buscho-Umzüge ist der Scheiterhaufen, an dem bildlich der Winter verbrannt werden soll.

Geschichtliche Hintergründe der Buscho-Umzüge in Mohàcs

Zum einen spielt man auf die Vertreibung der Türken und den Sieg Ungarns an. Doch beweisen geschichtliche Aufzeichnungen, dass ein Teil der Traditionen der Schokatzen (ungr. Šokci) bereits vor der 150-jährigen Herrschaft der Türken über Ungarn existierten.

Geht man weit in die Geschichte zurück und betrachtet sich die Wanderung der Völker genauer, wird deutlich, dass an der heutigen Grenze zu Kroatien Menschen slawischen Ursprungs sesshaft wurden. Auch heute noch gelten sie als kroatische Minderheit mit einer eigenen an serbisch angelehnten Sprache und mit einem eigenem römisch-katholischen Glauben und Traditionen einer eher römisch-heidnischen Zeit. Šokci wird unter anderem auch der deutschen Begrifflichkeit „Saft“ zugeordnet. Die Donau gab diesen Menschen an dieser Stelle einen fruchtbaren Boden. Im heidnischen Glauben wurden im Frühling die Götter der Fruchtbarkeit verehrt. Die Wolfswesen erinnern an das römische Fest zu Ehren des Gottes Lupercus. Sein Fest findet ebenfalls in dieser Jahreszeit statt.

Buscho-Umzüge als immaterielles Kulturerbe

Das Fest der Busojaras ist eine wahrgenommene Chance, dieser sozialen Gruppe ihre Ursprünge darzustellen. Zugleich wird das Schnitzwerk der Masken in Techniken und Kunst als Erbe der Menschheit verstanden und auch das Überreichen der rituellen Feierlichkeiten an die nachfolgenden Generationen wird gewürdigt und von der UNESCO als schützenwert angesehen.

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